Mittwoch // 07.09.2022 // 19:30 Uhr

 


 

Inzest versus Vergewaltigung

 

Dominik Frank beleuchtet die Sexualitätsdiskurse in Richard Wagners Opernvierteiler „Der Ring des Nibelungen“

 

Vermutlich wird Dominik Frank auch auf den neuen Bayreuther „Ring“ zu sprechen kommen müssen. Denn das Thema seines Vortrags, mit dem der wissenschaftliche Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth (fimt) nach Bamberg kommt, lautet „Inzest vs. Vergewaltigung – Sexualitätsdiskurse im ‚Ring des Nibelungen‘“. Was in der Festspielinszenierung von Valentin Schwarz überraschend anders gegeben ist.

 

Der Vortrag rekonstruiert das Bild einer brutalen Welt, wie sie Wagner in seinem „Ring“ zeichnet: Beinahe alle weiblichen Hauptcharaktere werden im Lauf der Tetralogie vergewaltigt. Ausgehend von den Ehrbegriffen der mythischen Vorwelt und der Entstehungszeit des „Ring“ entwirft Wagner einen skandalumwitterten Lösungsvorschlag: Der Inzest als reinste Liebesbeziehung kann den Kreislauf der Gewalt durchbrechen. Die beiden einzigen, zumindest kurzzeitig glücklichen Liebesbeziehungen sind Inzest-Beziehungen. Die Hintergründe, dramaturgischen Änderungen im Vergleich zu Wagners Vorlagen und deren Implikationen werden hier dargestellt.

 

Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.

 

Dominik Frank, Jahrgang 1983, ist seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth auf Schloss Thurnau, promoviert dort zu „Operndiskursen in der DDR“ und forscht im Rahmen des DFG-Erkenntnistransferprojektes „Wagnergesang im 21. Jahrhundert – historisch informiert“ in Kooperation mit Concerto Köln und Kent Nagano. Er arbeitet auch als Theaterpädagoge, Regisseur sowie Referent an der KZ-Gedenkstätte Dachau mit dem Themenschwerpunkt „Theater im KZ“.

 

Was?

Vortrag

Wer?

Dominik Frank

Wann?

Mi. 7.9.2022 // 19:30 Uhr

Wo?

KUFA

Eintritt?

frei

Veranstalter

Richard-Wagner-Verband Bamberg in Kooperation mit der KUFA

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