Schwer, bar von Trost, liegt wie ein Schiff nach welchem dereinst die Well‘ ergriff
auf dem Grunde eines stillen Wassers
der Leichnam eines Tausendsassas.
Ein jen‘ Gestalt nun ruhig und starr,
die Seelenspiegel, das Augenpaar,
hinauf gericht‘ gen Himmelszelt
sieht nur Wasser, das sich wellt.
Spielend die Sterne auf dem Wasser tanzen, lassen jenes im Groß und Ganzen
neckisch glitzern und auch funkeln,
doch lauert das Schiff noch immer im Dunkeln.
Im Dunkeln jener Einsamkeit
wartet keine Bitterkeit,
denn ein gesättigt voller Magen
erfüllt von Rufen und auch Klagen.
Laut prasst das Wort gen Magenwand
und findet alles, nur kein Land.
Keinen Wind dort draußen, der die Worte trägt und niemand‘ am Lande, der zu fragen wägt.
Nur dumpf ist das, was das Nass durchdringt, selten auch einen Fisch zum Scheuen bringt,
in letztendlich vollkommen fruchtloser Akt, denn alles ist Futter, das ist ein Fakt.
Wohlgenährt und immerzu gierend,
sich nahezu in der Zeit verlierend
wartet dort am Meeresboden
ein Jäger, der lauert statt zu toben.
Groß ist er und auch noch schwer,
in seinem Reich der eigen Herr,
wird er Besucher nach bestem Ermessen
nicht nur fangen sondern auch fressen.
Die Leine sirrt und sie ragt ganz stramm
aus dem Wasser, in welches man den Köder schwang, und erhofft sich nun mit leichtem Bangen
einen Fisch und nicht das Schiff zu fangen.
Der Kampf gegen das Ungetüm im Wasser
ist ein schneller und ein krasser,
denn der Angler am Ufer hat seine Antwort gefunden und ward seither im See verschwunden.
Nun lauert er wieder, der Koloss des Grundes,
lebt sein Leben; ein für andere ungesundes,
lauert seit jeher und auch bis heute,
wartet in der Tiefe auf seine Beute.
Leticia Völkel