Dienstag // 08.11.2022 // 19:30 Uhr

 


 

Sabine Sonntag spricht über (Ehe)paare, den „geschädigten Dritten“ und die freie Liebe bei Richard Wagner.

 

Richard Wagner wurde nicht müde, die Ehe als – wie er sie sah – Institution des Besitzes und der Unterdrückung zu brandmarken und ihr die freie Liebe ohne amtliche Bindung als das Ideal entgegen zu stellen. Warum aber hat er dann aber zwei Mal geheiratet? Die Antwort hat mit Wagners gesellschaftlicher Stellung, seinem Familientraum und nicht zuletzt seiner sexuellen Gesundheit zu tun.

 

Seine Biographie offenbart das, was sein musste, sein Werk aber jenes, was sein sollte. Die Schnittstelle ist immer Wagner selbst, der wie seine Figuren um Frauen stets als der „geschädigte Dritte“ geworben hat, ein Begriff, den Sigmund Freud für jene Männer entwickelt hat, die an Frauen nur dann Interesse finden, wenn diese nicht frei sind, sondern einem anderen gehören. Diese komplexen Vorgänge beleuchtet die promovierte Referentin in ihrem zweiten Bamberger Vortrag.

 

Sabine Sonntag ist Schülerin von Regisseur Götz Friedrich, bei dem sie mehrfach assistierte, bevor sie ihre Theaterkarriere als Inszenatorin und Dramaturgin in Braunschweig begonnen hat. Bis 2001 war sie stellvertretende Intendantin der Oper von Hannover. Danach wechselte sie an die dortige Musikhochschule, zu deren Lehrkörper sie bis heute gehört. Sie hat mehrere Bücher zum Thema Wagner veröffentlicht, darunter Untersuchungen zu Wagner als Figur in Spielfilmen und zur Tristan-Musik als Filmmusik.

 

Der Eintritt zu ihrem zweiten Bamberger Vortrag ist frei.

 

Was?

Vortrag mit Bildern

Wer?

Sabine Sonntag

Wann?

Di. 8.11.2022 // 19:30 Uhr

Wo?

KUFA

Eintritt?

frei

Veranstalter

Richard-Wagner-Verband Bamberg in Kooperation mit der KUFA

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